WEiSE® - das pädagogische Konzept
Wir machen anders Schule!
Hier stellen wir Ihnen das pädagogische Konzept unserer Privatschule FWR Wetzlar vor. 2006/7 wurde die erste Fassung des WEiSE®-Konzepts von Georg Pflüger für die Grundschule entwickelt, im Jahr 2013/14 wurde daraus ein Gesamtschulkonzept bis Klasse 10.
Die Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule eG in Wetzlar, an der dieses besondere Schulkonzept realisiert wird, ist staatlich anerkannt und wird gemäß des Ersatzschulfinanzierungsgesetzes vom Land Hessen unterstützt.
Georg A. Pflüger
Der Mitgründer und Vorstand der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule Georg A. Pflüger war Schulleiter der FWR Wetzlar bis 2023. Der Gymnasiallehrer hat Schulmanagement studiert und hält Fortbildungen für Lehrkräfte und Eltern. Er entwickelte das pädagogische WEiSE®-Konzept der FWR Wetzlar, welches die Schule in ihrem Wachstum begleitet hat. Heute begleitet er international Schulen im Aufbau nach dem WEiSE-Konzept. Er ist Autor des Buches “Wir machen anders Schule! – Das pädagogische Konzept der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule eG”, welches bei amazon erhältlich ist.
“Unsere Schule soll individualisiertes und selbstgesteueres Lernen ermöglichen, sich dabei an Werten und Weisheit orientieren und die Eltern einbeziehen, so gut es geht. Das ist in Kürze unser Schulprogramm.”
aus: “Wir machen anders Schule” von Georg A. Pflüger
Was ist das WEiSE®-Konzept?
WEiSE® ist eine Abkürzung und heißt „Werteorientierte Erziehung in individualisierten Schul-Einheiten mit Eltern“. Demnach sind uns drei Dinge sehr wichtig: Werteorientierung beim Erziehen, ein individueller Ansatz im Unterricht und Partnerschaft mit den Eltern im Schulleben. Mit der Wort-Bild-Marke WEiSE® bringen wir außerdem zum Ausdruck, dass „Weisheit“ für uns in der Schule einen besonderen Stellenwert besitzt.
Mit „Weisheit“ bezeichnen wir den menschlichen Schatz an Erfahrungen und Erkenntnissen, der zu einem guten Leben führt. Die verstreuten Perlen dieses Schatzes finden sich in jeder Zeit und Nation. Sie suchen, finden und anwenden zu können macht unter anderem gute Bildung aus.
Werteorientiere
Erziehung in
individualisierten
Schuleinheiten mit
Eltern
Buch: Wir machen anders Schule!
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Das bedeutet "Weisheit" für unsere Schule
In unserer pluralistischen Gesellschaft sind wir daran gewöhnt, die Vielfalt und Unterschiede zu betonen. So wird oft vergessen, einen bestimmten Konsens von Erkenntnissen zu erwähnen. Dieser gesunde
Menschenverstand ist aber vorhanden und prägt unser Leben.
Diese Lebensklugheit oder Lebenstüchtigkeit hat im Übrigen nichts zu tun mit starren Lehrsätzen. Doch sie macht viele von uns widerstandsfähig gegen Gefahren wie Extremismus, Süchte oder Mutlosigkeit.
Wir dürfen unseren Kindern diesen Schatz an Lebens-Know-How nicht vorenthalten. Jedem Kind soll an unserer Schule ermöglicht werden, dieses Wissen kennenzulernen, für sich persönlich anzupassen und fruchtbar zu machen.
Mit diesem Erfahrungs- und Erkenntnisschatz (Weisheit) meinen wir also die lehr- und lernbare Unterscheidungsfähigkeit zwischen Recht und Schlecht bei sich selbst und bei anderen. Sie ist nach allen Seiten hin offen und kritisch.
- Sie wird durch genaues Wahrnehmen, Abwägen, Diskutieren, Reflektieren, Anwenden und Auswerten ständig geschult.
- Sie orientiert sich an der Goldenen Regel und an den Menschenrechten.
- Sie wird von dem Vertrauen getragen, dass diese Richtlinien zu einem guten Leben führen.
- Sie bleibt stets offen für neue Erfahrungen.
Dieses Verständnis von Weisheit bildet den Kern unseres Schul-Leitbildes und prägt das Schulleben in unserer Genossenschaft und im Unterricht.
“Wichtig für eine gelingende und werteorientierte Selbststeuerung ist, dass die Kinder lernen, die für sie richtigen Ziele zu identifizieren. Entscheidend ist, dass die Ziele stimmig sind mit dem eigenen Potenzial, mit den Mitmenschen, dem geschichtlichen Kontext und dem, was wir Weisheit nennen.”
aus: “Wir machen anders Schule” von Georg A. Pflüger
Klare und handhabbare Kompetenzen der Selbststeuerung
Wir haben den komplexen Vorgang der Selbststeuerung analysiert und auf wenige klare und handhabbare Kompetenzen reduziert. Um sich stimmige Ziele setzen zu können, sind drei Kompetenzen wichtig:
- Lernen, die Welt und sich selbst aufmerksam und methodisch reflektiert wahrzunehmen nach allen Regeln der Kunst und Wissenschaft. Diese Fähigkeiten nennen wir Wahrnehmungskompetenzen. Hierzu gehören u.a. die Werte Verantwortung, Empathie, Aufmerksamkeit, Respekt und Maßhalten.
- Lernen, wie ich meinem Leben in der Welt einen Sinn geben kann mit Beziehungen, Projekten, Arbeit und Unternehmungen. Diese Fähigkeiten nennen wir Sinngebungskompetenzen. Hierzu gehören u.a. die Werte Initiative, Kooperation, Kreativität, Enthusiasmus und Entschlossenheit.
- Lernen zu unterscheiden, was ich erreichen oder verändern kann und was nicht, und dementsprechend klug handeln. Diese Fähigkeit, „proaktiv“ vorzugehen, gehört ebenfalls zu den sinngebenden Kompetenzen.
Diese drei Kompetenzen bilden das Programm unserer Schule. Dazu wollen wir erziehen. Wir sind der Überzeugung, dass diese drei Kompetenzen zu der Art von Wissen, Erfahrungsschatz oder „Weisheit“ führen.
Ob und wie gut die Schülerinnen und Schüler diese Kompetenzen erlernt haben, wird von allen Lehrkräften beobachtet und einmal pro Halbjahr in Schätzskalen abgebildet, die regelmäßig Gegenstand
der Zeugniskonferenzen sind. Diese sogenannten WEiSE®-Profile erscheinen jeweils im Zeugnis und ersetzen die sonst üblichen Kopfnoten (Arbeitsverhalten, Sozialverhalten).
Das WEiSE®-Profil mit je 15 Wahrnehmungs- und 15 Sinngebungskompetenzen macht psychologische Konstanten sichtbar, die individuelle Förderansätze für den Unterricht und die
pädagogische Beratung ergeben.
Wissenschaftlich fundiert wurde diese Schätzskala in einer Masterarbeit im Fach Schulmanagement an der Technischen Universität Kaiserslautern.